1985-1994

Nach der Einführung eines zweiten Ausländers in der Nationalliga A überschritten die Transferpreise 1985 die bisherigen Höchstgrenzen. So wechselte beispielsweise Mats Magnusson für die Rekordsumme von einer Million Franken vom schwedischen Verein Malmö FF zu Servette.

Am 15. November 1985 präsentierten die Herren Röthlisberger und Rumo der Öffentlichkeit den Nachfolger von Paul Wolfisberg. Zum Coach der Nationalmannschaft wurde der 36-jährige Daniel Jeandupeux gewählt. Auch weitere Reformen liessen nicht auf sich warten: So wurde in der Person von Lucio Bizzini erstmals ein Psychologe für die Nati angeheuert.

Daniel Jeandupeux bei der Präsentation als neuer Nationalcoach im Jahre 1985. (KEYSTONE)

Die Saison 1986/87 war die Spielzeit der langen Messer. Mit der drastischen Reduktion von 16 auf 12 Clubs wurden vier Vereine zum Abstieg verdonnert. Während der Saison 1987/88 explodierten die Budgets der Vereine der Nationalliga A förmlich. Damit die Meisterschaft mit 12 Mannschaften für die Vereine nicht einem waghalsigen Unterfangen gleichkam, wurde das Profitum fortan zur Regel gemacht.

Drei Wochen vor der Generalversammlung, im Februar 1989, kündigte SFV-Präsident Heinrich Röthlisberger seinen Rücktritt an, da er für sich zu wenig Handlungsmöglichkeiten an der Spitze des SFV sah. Damit wurde der Weg frei für Freddy Rumo. Nach zehn Jahren Führung der Nationalliga wurde der Anwalt aus La-Chaux-de-Fonds mit überwältigender Mehrheit an die Spitze des SFV gewählt.

Die Niederlage gegen Portugal vom 26. April 1989 bedeutete gleichzeitig das Ende der Ära Jeandupeux als Coach der Nationalmannschaft. Ulli Stielike und Paul Wolfisberg übernahmen gemeinsam das Zepter. Nach einer weiteren Niederlage gegen die Tschechoslowakei fand sich Stielike in seinem Amt jedoch alleine wieder.

Zwei Jahre später verliess auch Stielike die Nationalmannschaft und machte damit 1991 Platz für Roy Hodgson. Am 17. Oktober 1993 qualifizierte sich die Schweiz mit einem Sieg über Estland vor über 2 Millionen TV-Zuschauern erneut für eine Fussball-WM.

In Detroit zeigt die Nationalmannschaft an der WM 1994 gegen Rumänien eines der besten Spiele aller Zeiten und gewinnt 4:1. (KEYSTONE)

1994 - 28 Jahre nach der letzten Schweizer WM-Teilnahme - eröffneten die Eidgenossen vor 73'425 Zuschauern im Pontiac Silverdome in Detroit die WM gegen die Auswahl der USA. Nach je einem herrlichen Freistoss auf beiden Seiten lautete das Schlussresultat gegen die Gastgeber 1:1. Zuerst entfachte Georges Bregy mit dem Führungstreffer die Herzen der Schweizer Fans, aber nur fünf Minuten später erzielte der Amerikaner Eric Wynalda den Ausgleich ebenfalls per Freistoss. Dank einem überwältigenden 4:1-Erfolg gegen Rumänien qualifizierte sich die Schweiz für die Achtelfinals, obwohl die Eidgenossen das letzte Gruppenspiel gegen Kolumbien 0:2 verloren hatten. Nach einer 0:3-Niederlage gegen Spanien war das Kapitel WM 1994 für die Schweizer jedoch abgeschlossen.

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