Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeitsarbeit im Fussball

Im heutigen Kampf um Zuschauergunst, Sponsorenfranken, Mitglieder und Funktionäre muss jeder Verein aktiv auf sich aufmerksam machen und Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations oder PR) betreiben.

Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit

"Tue Gutes und sprich darüber" ist ein anerkannter Kommunikationsgrundsatz. Dies gilt vor allem im Sport, wo mit einem grossen, überwiegend ehrenamtlichen Engagement Enormes geleistet wird.
Der grösste sportliche Erfolg erhält seinen wahren Stellenwert erst dann, wenn er von einer breiteren Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wird und richtig „verkauft“ wurde.

Information als Motivation
Vergessen Sie bei der Kommunikation nie Ihre Mitglieder, Zuschauer und Sponsoren. Information ist für sie eine grosse Motivation weiterzumachen. 
Informationen direkt vom Vorstand zu erhalten und Medienberichte über Anlässe zu entdecken, an denen man selber teilgenommen hat, motivieren ganz besonders.


Medienwirksamkeit

Worauf es ankommt
Redaktionelle Entscheide über Inhalte werden oft von den „Erfolgsaussichten“ geleitet. Ehrenvolle Niederlagen und normale Leistungen - kurz: Durchschnittliches - bringen weder Auflage noch Quote, Erfolge und überdurchschnittliche Leistungen oder überraschende Entwicklungen oder Fakten hingegen sehr wohl. 

Das erscheint in den Medien
Informationen sind in der Regel eine „Bringschuld“. Wer regelmässig Informationen liefert, kann damit rechnen, dass seine Botschaft auch im entsprechenden Rahmen weitergegeben wird. Vorausgesetzt, sie sind aktuell und haben „Newswert“.   
 
Medienwirksame Themen: 
Prominenz 
Fortschritt
Human interest 
Konsequenz 
Dramatik
Konflikt
Kuriosität

Inhaltliche Faktoren: 
Glaubwürdigkeit
Eindeutigkeit, 
Erwartung, 
Überraschung 
Seltenheit
Negativismus
  
Im Fussball: 
Herausragende Leistungen,
Unerwartete Resultate 
spezielles Fairplayverhalten, 
negative Geschichten am Rande (leider), 
prominente Besucher, 
gemeinnützige Aktion (Spenden, etc.), 
erfolgreiche Transfers, 
 

Mediengattungen in der Schweiz

Grundsätzlich lassen sich vier Mediengattungen mit jeweils speziellen Rahmenbedingungen unterscheiden. 
 

Printmedien
Gedruckte Medien wie bezahlte und kostenlose Tages- und speziell Sonntagszeitungen oder Wochenendausgabenen, Magazine sowie Illustrierte.

Elektronische Medien 
a) TV national 
Die SRG SSR idée suisse deckt die Schweiz mit sechs Senderketten ab.
b) TV regional 
Über 20 Veranstalter verfügen zurzeit über eine Konzession für Lokalfernsehen.
c) Teletext 
Bei praktisch allen Fernsehanstalten existiert mit entsprechendem Kabelanschluss darüber hinaus ein Bildschirmtextdienst (Swiss Text). 
d) Radio national und regional.
Neben den nationalen Senderketten der SRG SSR idée suisse verfügen heute fast 50 Lokalradiostationen über eine Sendekonzession. Diese Lokalradios sind lokal stark verankert und werden primär über Werbespots finanziert. 
 

Agenturen
Die Agenturen nehmen als Verteiler von Informationen eine zentrale Rolle für die Redaktionen ein und sind eine wichtige Quelle bei der inhaltlichen Gestaltung. 

a) Textagenturen
Die Schweiz verfügt über eine nationale Textagentur (SDA: Schweizerische Depeschenagentur).
b) Sportagenturen
Im Sportbereich ist in der Schweiz die Sportinformation AG mit Sitz in Zürich und Genf die einzige nationale Nachrichtenagentur. Sie beliefert ihre Kunden (einen Grossteil der Schweizer Medienunternehmungen) mit Informationen und Resultaten aus dem nationalen und internationalen Sportgeschehen. 
c) Bildagenturen
Verschiedene auf Bilder spezialisierte Unternehmen beliefern die Medienunternehmen mit Fotomaterial - unter anderem auch von Sportanlässen.
 

Onlinedienste
Immer bedeutender werden die Onlinedienste auf Basis des Internets. Im Bereich der Informationsbeschaffung (Recherche) hat das Internet für Medienschaffende und Informationsverantwortliche innert kürzester Zeit die zentrale Rolle eingenommen.
Die Tendenz in der Berichterstattung geht Richtung Boulevard-Medien, d.h. schnelle knackige News mit oft zugespitzten Titeln sollen das Interesse der Kundschaft wecken. Einher damit geht eine Personifizierung der Berichterstattung, d.h. Informationen werden eng mit Personen verbunden und so in Umlauf gebracht (Beispiel: Nicht der Verein XY ist unter Druck, sondern Trainer XY).
Zudem wird gerade für regional verankerte Vereine der Bereich Internetfernsehen immer wichtiger. Clubs können via Internet ihre eigenen Informationskanäle bespielen, von News über Interviews mit Protagonisten bis hin zu selbstproduzierten Match-Berichten.

Social Media
Facebook, Twitter, Instagram und andere Kommunikationswege sind Teil des immer dichteren und schnelleren Sozialen Verkehrsnetzes. Die Social Media erreichen innert kürzester Zeit jede Menge Leute, ob sie zur Zielgruppe gehören oder nicht. Texte, Fotos, Videos – alles ist blitzschnell weltweit verbreitet.
Auch darum empfiehlt sich eine Art Kodex im Umgang mit Social Media. Was einmal publiziert worden ist, bleibt in der Regel immer auffindbar, auch wenn persönliche Nachrichten oder Konti gelöscht worden sind. (Beispiel: Der Fall Morganella mit einem üblen Tweet nach einer Niederlage des Schweizer Olympiateams 2012; Message längst gelöscht, Konto längst gelöscht, Entschuldigung längst geschickt und akzeptiert, aber im Internet findet sich die Meldung noch immer in wenigen Klicks.)
Wichtigste Botschaft: Das Internet vergisst nichts. Darum nie Botschaften veröffentlichen, wenn man stark emotionalisiert ist (hoch erfreut über tollen Sieg, tief enttäuscht über unverdiente Niederlage) und absolut nie jemanden verdächtigen, anschuldigen, diskriminieren oder gar vorverurteilen. 
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