2005-2010

Mit dem 2:4 in der Barrage-Entscheidung gegen die Türkei vom 16. November 2005 löste die Schweiz das Ticket zur WM 2006 in Deutschland. Die Partie in Istanbul war an Spannung kaum zu überbieten und endete turbulent. Nach dem Schlusspfiff ereigneten sich in den Katakomben des Stadions unsportliche Szenen, welche eine Untersuchung der FIFA nach sich zogen.

An der FIFA WM 2006 in Deutschland wusste das Schweizer Nationalteam voll zu überzeugen. Nach einem 0:0 gegen Frankreich sicherte sich das Team von Jakob Kuhn mit 2:0-Siegen gegen Togo und Südkorea souverän den Gruppensieg. Im Achtelfinal traf die Schweiz auf das Team aus der Ukraine. Nach einem 120-minütigen, torlosen Abnützungskampf verlor die Schweiz im Penaltyschiessen. Als erstes Team in der WM-Geschichte überhaupt musste sie ohne Gegentreffer die Heimreise antreten. Die überzeugenden Auftritte des Teams sorgten in der Heimat für eine beispiellose Begeisterung. Die TV-Übertragungen erreichten Rekordquoten, Zehntausende feierten die Erfolge auf öffentlichen Plätzen oder verfolgten die Spiele live vor Ort mit.

Die Schweiz feiert mit zehntausenden Fans in Hannover den Sieg gegen Südkorea. (KEYSTONE)

Ihren nächsten grossen Auftritt hatte die Nationalmannschaft bei der UEFA EURO 2008 im eigenen Land und in Österreich. Gleichzeitig war das Turnier der Abschied von Nationaltrainer Jakob Kuhn. Gerne hätte das Team seinem Trainer zum Schluss der erfolgreichen gemeinsamen Jahre die Viertelfinalqualifikation beschert. Aber es sollte nicht sein: Das Auftaktspiel gegen Tschechien (0:1) sowie die zweite Gruppenpartie gegen die Türkei (1:2) gingen jeweils unglücklich verloren, so dass das Ausscheiden bereits nach zwei Partien feststand. Zum Abschluss schlug das Team im dritten Gruppenspiel Portugal mit 2:0. Alle drei Tore der Schweiz erzielte Hakan Yakin.

"Regentanz" im St. Jakob-Park: Szene aus der EM-Partie Schweiz - Türkei vom 11. Juni 2008. (KEYSTONE)

Wechsel an der Spitze
Das Jahr 2009 ist für den SFV in dreierlei Hinsicht ein historisches. Es beginnt mit grossen personellen Mutationen auf Führungsebene. Am 13. Juni wird anlässlich der ordentlichen Delegiertenversammlung im Berner Rathaus Peter Gilliéron, der seit dem 1. Januar 1994 Generalsekretär gewesen war, zum neuen Zentralpräsidenten gewählt. Nach 8 Jahren an der SFV-Spitze wird Zloczower zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Gilliéron führt den Verband ein halbes Jahr lang im Doppelmandat, am 1. Dezember übernimmt Alex Miescher, der langjährige Schweizer Spitzenschwimmer und Direktor des nationalen Schwimmverbands, die Leitung des Generalsekretariats.

Drei Monate früher tritt Peter Knäbel die Nachfolge von Hansruedi Hasler als Technischer Direktor an. Hasler, dessen Konzept der Nachwuchsförderung weit über die Schweizer Grenzen hinaus grosse Anerkennung fand, geht nach 16 Jahren vorzeitig in Pension.

WM-Qualifikation mit Hitzfeld
Mitte Oktober schafft das A-Team die Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika. Das nötige Remis im letzten Heimspiel gegen Israel sichert dem Team von Ottmar Hitzfeld in dessen erstem Jahr als Nationalcoach die Teilnahme, die nach einem 2:2 in Israel und einem 1:2 in Zürich gegen Luxemburg nicht mehr viele für möglich gehalten hatten. Die Schweiz lässt diesem nicht wunschgemässen Start in die WM-Qualifikation fünf Siege in Serie folgen, darunter zwei gegen den Gruppenfavoriten Griechenland. Nur acht Gegentore in 10 Qualifikationsspielen führen auch dazu, dass die Schweiz in der FIFA-Weltrangliste sicht unter den Top 15 etabliert.

WM-Titel der U-17
Der Höhepunkt des Jahres ist der Sieg der Schweizer Mannschaft an der U17-Weltmeisterschaft in Nigeria. Unter Coach Dany Ryser besiegt das Schweizer Multikultiteam mit Spielern, die ihre Wurzeln in 12 Ländern haben, in den Gruppenspielen Mexiko 2:0, Japan 4:3 und Brasilien 1:0, im Achtelfinal Deutschland 4:3, im Viertelfinal Italien 2:1, im Halbfinal Kolumbien 4:0 und im Final Nigeria 1:0. Dieser Erfolg ist ein historischer, noch nie vorher hat ein Schweizer Fussball-Nationalteam eine Weltmeisterschaft gewonnen.

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